Abschied von Indien – Tag 32
Unser letzter Tag in Indien, nach 5 Wochen die wir quer durch das Land gereist sind, ist angebrochen. Bei Anbruch des Tages holte uns unser Fahrer wieder vom Hotel ab um in dasselbe Restaurant wie gestern zu fahren. Wir wollten die Gelegenheit nutzen um seiner Frau dies uns heute zum Essen erwartetet ein Gastgeschenk zu machen.
Und das Restaurant / Süßwarenladen war dafür perfekt.
Diesmal leider nicht! Ein Feiertag stand vor der Tür und der Andrang war gigantisch. Also ließen die Besitzer kurzerhand das Restaurant geschlossen um sich konsequent dem Verkauf von süßen Geschenken zu widmen.
Von da aus fuhren wir auch gleich zu Krischeys Haus um dort die Gastgeschenke auszutauschen und königlich verköstigt zu werden. Gefolgt von dem betrachten des Fotoalbums der Hochzeit seiner Tochter. Jetzt gehörten wir zur Familie!
Da Krischey ein gläubiger Sikh ist führte er uns danach in seine Tempel, den Guru Dwara Bangla Saheb in Delhi. Hier wurden wir gleich am Eingang von den Einheimischen getrennt und in ein Séparée geführt welches für Ausländer zur Verfügung stand.
Gäste konnten hier auf bequemen Stühlen ihre Schuhe ausziehen und ihre Sachen unter Aufsicht zurücklassen. In dem Raum lagen auch mehrsprachige Broschüren über die Glaubensgemeinschaft der Sikh aus damit wir uns damit beschäftigen konnten.
Unser Kopf wurde verhüllt und wir wurden auf die Tempelanlage geführt.
Das beeindruckendste am Guru Dwara Bangla Saheb ist der Fischteich in der Mitte der Anlage angelegt ist. Hier schwimmen unzählige riesige Fische umher, die so zutraulich sind das man sie mit der Hand füttern kann.
Da sich der Tag dem Ende zuneigte, sind wir dann zum Maßschneider gefahren um unserer Anzüge und Hemden abzuholen. Natürlich mussten wir uns wieder einen Vortrag über die Kunst des teppichwebens anhören und uns zusätzlich tausende Dinge zeigen lassen die wir nicht kaufen wollten. Das gehört wohl dazu! Nach der Anprobe waren wir allerdings mit dem Ergebnis zufrieden und verließen mit vielen Glückwünschen den Laden.
Jetzt aber schnell in das Hotel zurück bevor Raymonds schließt, hier hatten wir schließlich gestern auch noch ein Hemd bestellt.
Wir schafften es rechtzeitig zu 18 Uhr, der Schneider nicht.
Es dauerte noch 45 Minuten bis die Hemden geliefert wurden. Und das Ergebnis trug nicht zu unserer Zufriedenheit bei. Mein Slim Fit Hemd saß an keiner Stelle so wie es sollte. Einzig die Ärmellänge stimmte.
Der Besitzer war sehr bestürzt und fragte zögernd ob wir noch Zeit hätten. Dann lud er uns ins Auto und fuhr mit uns durch die Stadt zu der Näherei die unsere Hemden produziert hatte.
Wir betraten die kleine Souterrain Manufaktur und trauten unseren Augen nicht. Der Chef der Schneiderei war der Schneider der am zweiten Tag in Delhi unsere ersten Anzüge so unglaublich verschnitten hatte. Er erkannte uns auch sofort wieder uns wusste zu welchem Aufstand wir fähig waren.
Nach seiner Frage ob ich mit dem Hemd welches ich gerade trug zufrieden wäre knöpfte er es kurzentschlossen auf und vermaß das Hemd sorgfältig. Anschließend wurde das missglückte Slim Fit Modell in seine Einzelteile aufgetrennt und mit der Schneiderschere neu geschnitten. Ein zweiter Schneider nähte es sofort wieder zusammen und der dritte im Raum schwang das Bügeleisen. Und voila, nach 25 Minuten war mein körperbetont genäht und passt perfekt.
Der Besitzer der Raymond Filiale fuhr uns anschließend wieder nach Karol Bagh zurück.
Nach dieser Verzögerung blieb uns nur noch die Koffer zu packen um früh den Indira Gandhi Airport nach Deutschland anzusteuern.
Schreibe einen Kommentar