Jaipur die Hauptstadt Rajasthan – Tag 11

Früh aufstehen ist bei unserer Art von Urlaub an der Tagesordnung.
Um 05.00.Uhr ging es dann auch schon wieder in den Tag.

Jedes Hotel hat seine persönlichen Taxifahrer, die bis zu einem Drittel an das Hotel abgeben müssen. Aber wer will schon um 06.00.Uhr bei reservierten Zugtickets ein Taxi suchen.

Erste Überraschung, Agra hat mehr als einen Bahnhof.
Natürlich fuhren wir zum Falschen. Also neues Taxi, neues Glück.
Und Jackpot, dann doch den richtigen Zug bekommen.
Und auch gleich war unser Sitzplatz besetzt. Das klärte jedoch der Blockwart der indischen Züge, der Schaffner. Der scheuchte auch in einer sehr dominanten Art unsere Platzbesetzer von dannen.

Das ganze Elend vom Morgen war aber um 12.30 Uhr vergessen als wir in Jaipur einliefen. Ohne Plan was denn so geht. Also same procedure as every day. Ab ins Tourist Office am Bahnhof. Die Herrschaften sind Staatsbedienstete, nur nicht versuchen für eine gute Beratung ein Trinkgeld zu geben.

Hier liegt eine Liste der vom Staat empfohlenen Hotels aus.
Ebenso kann man im Office die offiziellen Tagestouren buchen. 300 INR pro Person sind da schon ok. Mal sehen was uns erwartet. Wir hatten hier einen sehr engagierten und kompetenten Ansprechpartner.

Seine Hotelempfehlung war das Moon Light Palace für 850 INR. Er organsierte auch den Transfer zum Hotel, gab uns das Nummernschild unseres Chauffeurs und schickte uns vor die Tür.

Hier erwartete uns Abdul, der sich nebenberuflich als Cityguide verdiente. Während der Fahrt erzählte er uns von den Sehenswürdigkeiten die er uns zeigen könnte.
Wir fanden 600 INR für den Tag im klimatisierten Auto ok und verabredeten uns nach dem Einchecken mit ihm.
Dass die Empfehlung für das Moon Light Palace wirklich Gold wert war konnten wir sogleich feststellen. Schöne Zimmer, aufmerksamer Concierge und Wäscheservice. Endlich mussten wir unsere Klamotten nicht mehr im Bad waschen um sie über Nacht zu trocknen.

Schnell die Rücksäcke abwerfen und los ging der Trip durch Jaipur.
Als erstes brauchten wir Tickets für die Weiterreise nach Jaisalmer.
Um flexibel zu sein hatten wir nur bis Jaipur gebucht. Jetzt kam die böse Überraschung. Alle Plätze waren restlos vergeben. Wir landeten auf der Warteliste ganz weit unten.
Da wir noch ein Ticket von Ranthambore nach Mumbai hatten, waren wir unter Zeitdruck. Da musste eine Lösung her. Abdul versprach sich darum zu kümmern.

Aber jetzt kam zuerst der Besuch der Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt von Rajasthan.

Der Tempel Gatore Ki Chhatriyan liegt etwas einsam und verlassen zwischen einer Hügelkette. Es ist aber entspannt als einzige Touristen hier entlang zu wandern. Schön erhalten und einsam!

Als nächstes kam die Durchfahrt durch die Pink City, wie die Innenstadt von Jaipur genannt wird. Zu Ehren eines Besuches von Kronprinz Albert Eduard, wurden 1876 die Häuser in der Farbe der Gastlichkeit (rosa) gestrichen. Die rosaroten Anstriche geben gerade bei Sonnenuntergang eine herrliche Kulisse.

Neben der rosa Farbe ist Jaipur besonders für seine Elefantentouren bekannt. Natürlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen und auf einen Elefanten reiten. Zu unserer Enttäuschung wird im Oktober, bedingt durch heilige Feste, dieses Spektakel nicht angeboten.

Abdul wusste aber Rat und hatte natürlich in „seiner“ Stadt Beziehungen die er nutzte.
So fuhren wir nach Elefant-Ville einem Dorf in dem die Elefanten mit ihrem Besitzer leben. Jede Familie hatte dort ein Haus mit einem angrenzenden Zimmer in dem ein oder mehrere Elefanten lebten.

Für den geradezu unverschämten Preis von 1200 INR durften wir dort im Dorf zwanzig Minuten auf einem Tier reiten. Wir hatten keine andere Wahl, wer den Elefanten reiten will, muss tief in die Tasche greifen. Dafür durften wir beim baden zusehen!!

Natürlich kam zum Schluss auch die unvermeidliche Kaffeefahrt indem uns Abdul fragte ob wir Interesse haben einen Freund in einer Textildruckerei zu besuchen in der schwierige Muster per Handdruck gefertigt werden.

Wir stimmten zu und landeten in einer Manufaktur mit 15-minütiger Führung und anschließendem Verkaufsgespräch. Ich war ziemlich bockig das mir schon wieder Lebens- und Urlaubszeit gestohlen wurde um etwas zu verkaufen. Aber leider auch inkonsequent.
Immer auf der Suche nach schönen Hemden ließ ich mir Stoffe zeigen.
Der Verkäufer legte einen deutlich intelligenteren Verhandlungsstil an den Tag wie ich bisher gewohnt war. Das Argument ich könne kaufen weil seine Preise die niedrigsten wären ließ er sein.
Stattdessen übernahm er das volle Risiko. Der Deal war, er fertigt drei Hemden nach meinen Vorgaben die er innerhalb von 24 Stunden in mein Hotel liefert. Ohne Anzahlung!
Gefällt oder passt mir die Ware nicht, kommt der Deal nicht zustande.
Ich hatte beschlossen bei Maßschneidern keine Vorkasse mehr zu bezahlen.
Auf dem Rückweg sahen wir noch das Hawa Mahal bei Nacht.

Palast der Winde

Und so endete der Tag mit Erwartungen auf den Nächsten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert