Sagara

Wasserfälle in Indien, die Jog Falls – Tag 26

Nachdem wir gestern an den Jog Falls schon vorbei gefahren waren machen wir uns heute um 07.10 Uhr mit dem Bus erneut auf.

Gestern im Dunkeln war uns das kleine Dorf an den Wasserfällen zu suspekt um auszusteigen. Die drei Häuser sahen nicht nach einer Übernachtungsmöglichkeit aus, so dass wir die nächste größere Stadt ansteuerten.

Heute fuhren wir die 30 Kilometer in ganzen 90 Minuten wieder zurück. Ja, an die Fahrtzeiten muss man sich in Indien gewöhnen. Der Bus hält direkt an dem Tor des Reservates und mit 5 Rupien Eintritt ist man dabei.

Innerhalb gibt es kleine Häuser die den Reisenden Frühstück und Bekleidung anbieten. Ich nahm ein Bananen Pancake und muss gestehen, es war grandios.

Frühstückszubereitung an den Jog Falls

Die beiden Ladies zauberten es neben uns während wir in ihrer Küche saßen.

Leicht gestärkt ging es dann die 1400 Stufen hinab zum Grund des Wasserfalles. Hinunter geht immer leichter als rauf und so dauerte die erste Strecke 30 Minuten.

Auf den Treppenabsätzen haben sich geschäftstüchtige Inder niedergelassen und verkaufen Erfrischungen an den Treppensteigenden Traveller. Auf dem Grund trifft man dann neben den üblichen Jugendlichen aus dem Dorf ein paar indische Touristen die sich hierher verirrt haben. Europäer sind hier eher die Seltenheit.

Fotograf am Grund der Jog Falls

Am besten gefallen hat mir der clevere Fotograf der den Ankommenden seine Dienste anbot, ein paar Fotos schoss und diese sofort über eine tragbaren und batteriebetriebenen Fotodrucker vollendete.

Nach eine kurzen Aufenthalt, bei dem übrigens festes Schuhwerk sehr zu empfehlen ist, da man sich mehr wie eine Berg-Gämse bewegt, ging es wieder die 1400 Stufen hoch.

Der Aufstieg dauerte allerdings ganze 50 Minuten. Oben angekommen standen wir im eigene Schweiß. Ich war so frei und kaufte mir ein für 150 Rupien ein neues trockenes T-Shirt. Jetzt hatten wir auch keine Lust mehr zu laufen.

Beim Aufstieg hatten wir einen indischen Studenten kennengelernt der uns erzählte dass es mit einem Taxi möglich wäre den oberen Teil der Wasserfälle zu besichtigen. Er bot uns an mit ihm ein Taxi zu teilen.

Gesagt, getan Schon umrundeten wir mit Ratul den Kessel auf der Suche nach dem Ursprung des Wasserfalles.

Ein wirklich empfehlenswerte Tour mit verschiedene Stationen an denen uns Ratul viel über die Umgebung und das indische Bildungssystem erzählte.

Zum Schluss übernehmen wir die 400 Rupien für das Taxi und schafften den perfekten Anschluss zum Bus nach Sagara wo unsere Rucksäcke auf die Weiterreise warteten.

Um 17.30 Uhr vollzogen wir den Check Out in unserer Lodge und gingen noch schnell einen Happen essen, da unsere weitere Reise nicht so wirklich feststand.

Der Lonely Planet sprach von einem Hausboot in Payyanur. Eigentlich wollten wir tiefer nach Kerala, aber durch die Jog Falls hatte wir Zeit verloren. Jetzt mussten wir im Norden des Bundesstaates etwas finden. Und das außerhalb der Saison, die erst einen Monat später beginnen sollte.

Unsere nächste Station war Mysore. Dorthin sollte uns der Bus ab 20.30 Uhr vom Busbahnhof in Sagara fahren.

Mit dem Bus nach Sagara – Tag 25

Das Wetter in Agonda wird deutlich schlechter. Heute am frühen Morgen ist der Himmel komplett bewölkt. Was unsere gute Laune nicht beeinflusst, denn wir gehen mit dem Boot auf Tour um Delfine zu sehen. Bei der Familie Dersy kann man zu diesem Zweck ein Boot anheuern.
Unser Termin ist um 09.00 Uhr am südlichen Ende des Strandes von Agonda.

Hier warten wir geduldig auf das Fischerboot was uns abholen soll. Und tatsächlich, fünf Minuten später steuert ein kleines Boot auf uns zu und nimmt uns an Bord.

Wir fahren circa 10 Minuten südwärts an leeren Buchten vorbei, die man zu Fuß wahrscheinlich nicht erreichen kann. Hier werden des öfteren Delphine gesichtet.

Zu unserem Glück auch heute. Zwei Delphine schwimmen munter vor der Küste.

Leider sind zwischen der realen Welt und dem Fernsehen unterschiede die Enttäuschungen hervorrufen. Während im Fernsehen die Fische fröhlich neben den Booten herschwimmen, flüchteten unsere Delfine bei dem Geräusch unseres Außenbordmotors und wir mussten hinterher jagen.

In den nächsten 45 Minuten bekamen wir sie nur kurz 4-5 mal zu sehen.
Meistens ein kurzer Blick auf die Rückenflosse bei Luftholen, jedoch viel zu kurz für ein Foto.

So wurden wir danach auch wieder an derselben Stelle abgesetzt wo die Aufnahme stattgefunden hatte.

Vor unsere Abreise stürzten wir uns noch schnell in das Arabische Meer um den Ozean in vollen Zügen zu genießen.

Doch Vorsicht: Gerade an den Traumstränden herrschen starke Wirbel und Strömungen. Schwimmen außerhalb der Life Guards kostet jährlich viele Menschenleben. Wir beschränkten uns auf Wassertiefen in denen wir noch stehen konnten und ließen uns von den Wellen tragen.

Gegen 11.30 Uhr brachen wir auf. Unser Abschied verlief kurz und herzlich. Mama Dersy ließ uns vom ältesten Sohn zum Busbahnhof fahren und gab uns die besten Wünsche mit auf den Weg.

Unser nächstes Ziel sollte der höchste Wasserfall in der Gegend bei Sagara sein.

Der Routenplaner zeigte 224 Km. Auch hier sollte man die indischen Verkehrsverhältnisse beachten.

Mit dem Umweg über wirklich jedes Dorf auf der Strecke und Pausen um eine Kokosnuss zu trinken, kamen wir schließlich gegen 21.00 Uhr in Sagara an.

Wichtig ist zu wissen: Nicht nach einem Hotel fragen! Hotel bedeutet hier so etwas wie eine Kneipe, ohne Übernachtungsmöglichkeit. Wir versuchten das Spielchen 3x bis wir begriffen und nach einem Bett für die Nacht fragten. Der Fachausdruck heißt hier „Lodge“!!